Oben:  Oppède-le-Vieux, Bild von Joël Piard auf Pixabay

Kleine Sterne des Südens

Impressionen einer Reise in die Provence - Der Kleine Luberon - Robion bis Bonnieux

Oppede le Vieux, Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
Oppede le Vieux, Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

 

 

 

3. TEIL: 

 

Oppède-le-Vieux

- DIE Fotogene

 

Von Uwe Niemeier

Alter Dorfplatz oben in Oppède le Vieux, Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
Alter Dorfplatz oben in Oppède le Vieux, Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Ein Dorf zum Verkriechen. Damals jedenfalls. Die Rose des Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry hat sich dort verkrochen, vor den Nazis versteckt. Und vor Franzosen, die sich unter dem rechtsautoritären Vichy-Regime in Kollaboration mit dem Feind übten. Das war 1941, und Künstler und Emigranten aus ganz Europa hatten vor den deutschen Truppen das Weite gesucht. Auch bis ins Luberon. Consuelo etwa, Antoines Muse und dritte Ehefrau. Sie war die Rose, die der kleine Prinz behütete - und die der Schriftsteller und Kriegspilot doch allein lassen musste. 

 

Keine Frage, das alte Bergdorf Oppède - in höherer Lage und nur für Fußgänger zu erreichen - ist heute eines der schönsten Fotomotive im Luberon. Hier öffnet sich eine Landschaft der Meditation, des Friedens und des Nachdenkens. Zunächst erfordert es aber eine kleine Anstrengung, um über steile, staubige und unebene Passagen den Fels hinaufzusteigen. Dann aber ist es eine Erholung, durch die blühenden und schattigen kleinen Gassen zu schlendern, die zur Kirche oder zu den Ruinen führen. Burg und Dorf wurden gegen Ende des 17. Jahrhunderts verlassen und nach und nach durch Plünderung in Trümmer gelegt. Aber Oppède-le-Vieux lebt wieder. Nach Consuelo de Saint-Exupéry haben Jahrzehnte später andere Künstler und Luberon-Fans die alten Häuser restauriert und die Mauern, die hauptsächlich aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, zu neuem Leben erweckt. Wer sich größeren Anstrengungen unter sengender Sonne entziehen möchte - voilà, das Bistro "Petit Café" auf dem alten Dorfplatz verführt zu einer ausgedehnten Pause unter bunten Schirmen.

 

Wem aber der morbide Charme des Geisterdorfes irgendwann genug ist - es gibt ja noch das neue Dorf Oppède le Village. Einfach bis zum Kreisel runterfahren, Richtung Le Village, immer die Rue de Poulivets unter der langen Reihe der Platanen lang. Fünf Minuten, mehr nicht. Bis an einer Straßeneinmündung das Bistro "Les Poulivets" auftaucht. Und jetzt bitte die gute Küche genießen. Patrick und Sandrine Piquet bieten provenzalische Köstlichkeiten im Stil einer authentischen Landschänke, natürlich mit frischen Produkte aus der Region.

 

Wir blieben lange auf der Terrasse sitzen. Unter dem grünen Dach einer riesigen Platane. Bei Terrine de Canard maison, Filet de volaille roule a la tapenade, und - muss sein - Trifle au Chocolat, coulis fraise, chantily. Dazu ein frischer Rosé aus dem Luberon. Wir wollten nie wieder fort. Die Rose des kleinen Prinzen. Wir hatten sie wiedergefunden.  

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Tipp eins

  • Ganz oben! Kirche Notre-Dame-d’Alidon, ursprünglich romanischer Stil, mehrfach umgebaut.  Grandiose Aussicht. Auf dem Weg dorthin: Häuser aus Mittelalter und Renaissance. Café (Dorfplatz) vorhanden.

Tipp zwei

  • Autofrei - heißt (Überraschung) ohne Autos! Nicht erst versuchen. Zwecklos! Die Parkplatzanfahrt erfolgt über die D176/Ecke Chemin Sous Ville. Dem Schild folgen. Viel Glück.

Tipp drei

  • Café + Restaurant "Les Poulivets", unten in Oppède Le Village. Provenzalische Küche, Ausspannen unter Platanen. Parkplätze: Straße kurz weiter Richtung Kirche.
  • https://www.bistrolespoulivets.com/