Kleine Sterne des Südens

Wir müssen gut zu Fuß sein! Das kleine belebte Städtchen mit zwei alten Kirchen - einfacherweise Obere und Untere genannt - schleicht sich mit einem Höhenunterschied von hundert Meter um einen gekrümmten Faltenwurf des Luberon-Gebirges herum. Und, ja, wir geben es zu, die Obere Kirche (einfach "Église haute" genannt) aus dem 12. und 15. Jahrhundert und umringt von mächtigen Zedern schwänzen wir einfach mal. Dafür sehen wir die Untere Kirche (und, wie? klar: Église du bas) immerhin im Vorbeifahren, unten am großen Kreisel.

Von dort kurven wir auf der Rue Victor Hugo beschwingt in den Ort hinein und machen uns wiederholt keine Gedanken, ob und wo Parkplätze frei sind.

Die Rechnung geht auf, einmal mehr. Kein Problem! Im Juni. Im Hochsommer ist dies allerdings nicht zu empfehlen.

Nach Variationen in Natursteinhäusern mit unterschiedlich eingefärbten Fensterläden und weitestgehend leeren Gassen, dafür aber mit viel Charme und Gefühl, saugen wir das städtische Leben auf. Eine Boulangerie, ein Tabakshop mit einer Phalanx an Postkartenständern, ein, nein zwei Restaurants, eine Boutique, eine Kunstgalerie, Menschen auf der Straße. Und das, noch bevor 

wir im Herzen von Bonnieux angekommen sind, das insbesondere in den engen und keinesfalls autofreien Gassen um den Cours Elzéar Pin schlägt. Und noch oberhalb unserer ersten, flüchtigen Stadterkundung liegt. Ja, hier tobt förmlich das Leben. Jedenfalls im Vergleich zu den bisher eher ruhigen und stillen Dörfern, die wir auf unserer Route der Kleinen Sterne im Luberon erobert haben.